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Das war das WEF 2018 in Davos

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Fluch und Segen

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Die Nachricht hat eingeschlagen wie eine Bombe. Als zweiter US-Präsident nach Bill Clinton im Jahr 2000 will Donald Trump nach Davos reisen, um sich am 48. World Economic Forum mit den Reichen und Mächtigen dieser Welt zu treffen.

Klaus Schwab, der das Forum 1971 (damals noch unter dem Namen «European Management Symposium») ins Leben gerufen hat, verbucht damit einen Prestige-Erfolg.

Mit Trump ist der grosse Wurf nun gelungen: Nach dem chinesischen Machthaber Xi Jinping im vergangenen Jahr ist jetzt der mächtigste Mann der Welt in Davos vor Ort. Eine Chance für den Dialog zweifellos, dem sich das WEF bekanntlich verpflichtet fühlt.  

Zugleich wird Trump für das WEF – und für Schwab – aber zur Hypothek. Wo das WEF Brücken bauen will, baut Trump Mauern. Wo das WEF den Freihandel neu beleben will, sucht Trump Abschottung und Protektionismus. Und wo das WEF auf Ausgleich und Verhandlungen setzen will, bevorzugt Trump Provokation und Konfrontation.

Da passt nichts zusammen. Fast schon zur Lachnummer wird so das diesjährige WEF-Motto «Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt».

(Ausschnitte aus einem Kommentar von Stefan  A. Schmid, erschienen in der «Südostschweiz» am 11. Januar)

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Unmittelbar auf die Nachricht folgten die Reaktionen. In den Medien, auf Twitter, auf Facebook und in der realen Welt konnte man die Reaktionen der Menschen auf aller Welt lesen, hören und sehen. 

Und auch die Davoserinnen und Davoser haben sich zum geplanten Besuch des US-Präsidenten geäussert. RSO-WEF-Reporter Corsin Caviezel hatte nachgefragt.

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Der Davoser Hotelier Ernst Wyrsch ist aus dem Häuschen. Der Besuch von US-Präsident Donald Trump werde grossartig. So einen Medien-Hype habe die Schweiz noch nie erlebt, ist Wyrsch überzeugt.

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Das Medienecho war riesig nach der Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump. Sogleich meldeten sich mehr Journalisten und Teilnehmer am Weltwirtschaftsforum an. 

Die meisten reisten am Tag vor der offiziellen Eröffnung an – und standen gleich erst einmal im Stau. 
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Der Grund für den Stau war nicht nur der angekündigte Besuch des US-Präsidenten Donald Trump. Für das riesige Verkehrschaos sorgte hauptsächlich das Wetter. 

Es scheint, als habe der Himmel rechtzeitig zum Weltwirtschaftsforum seine Schleusen geöffnet, um unaufhaltsam weisse Masse in dicken Flocken vom Himmel zu schicken. Für Augenzeugen mag das vielleicht ein schönes Spektakel sein, für die Gäste des Weltwirtschaftsforums ist es jedoch ein Graus.

Seit den Morgenstunden bricht das Verkehrssystem am Montag immer wieder zusammen, die SUVs und Busse sind umgeben von 1,50 Meter hohen Schneewänden. Daneben rutschen Fussgänger, die teilweise nur in Halbschuhen unterwegs sind. Andere schöpfen Schnee, fluchen.

Mit einem derartig intensiven Wintereinbruch haben die wenigsten Ankömmlinge gerechnet. Die Schneemassen und das einhergehende Chaos auf den Strassen sind auch für die Einheimischen ungewöhnlich. «So etwas haben wir in Davos zum Weltwirtschaftsforum noch nie erlebt», sagt etwa die Davoserin Tajana Adank. 
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Am Dienstag schien die Sonne. Doch das Verkehrschaos blieb. An allen Tagen des WEF stand Davos still. So kann man die Situation getrost zusammenfassen.

Auch die Gemeinde Davos spricht davon, dass der Verkehrsfluss auf den Davoser Durchgangsstrassen Promenade und Talstrasse anfangs Woche «nur ungenügend gegeben war». So konnten die Gäste und Einheimischen ihre Ziele nur mit grosser Verspätung erreichen.

Deshalb würde WEF-Direktor Alois Zwinggi «extrem drastische» Massnahmen befürworten, um die Verkehrssituation am WEF in Zukunft zu entschärfen. «Wir könnten uns sehr gut eine verkehrsfreie Promenade vorstellen», sagt Zwinggi. «Am besten wäre es, dürften in der WEF-Woche künftig nur noch der Bus, Shuttles und lokale Anwohner auf der Promenade fahren.»

Das Wetter war denn auch der Grund, weshalb die geplante Anti-WEF-Demonstration in Davos untersagt wurde. Die offizielle Begründung des Kleinen Landrats: Die äusserst engen Platzverhältnisse aufgrund der enormen Neuschneemengen liessen eine Kundgebung in den nächsten Tagen nicht zu. Auf den Plätzen türmten sich meterhohe Schneeberge, Nebenstrassen seien teilweise überhaupt nicht oder nur einspurig befahrbar.

Nach der Absage in Davos wurde kurzerhand in anderen Städten der Schweiz zu Demonstrationen aufgerufen. Und so kam es, dass am Dienstagabend gegen das WEF und insbesondere gegen die Teilnahme von US-Präsident Donald Trump protestiert wurde. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.





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Am diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos war US-Präsident Donald Trump ganz klar das grosse Thema. Aber er war nicht das einzige Thema. So wurde am WEF auch über den Klimawandel, über künstliche Intelligenz, die Syrien-Krise und über den Zustand der Weltwirtschaft gesprochen.

Politiker und auch Promis hatten ihre grosse Auftritte am WEF – verkündeten ihre Botschaft. Es folgen die schönsten und interessantesten Quotes der Grossen und Mächtigen.
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Justin Trudeau, kanadischer Premierminister
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Christine Lagarde, IWF-Chefin
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Alain Berset, Bundespräsident
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Malala Yousafzai, Friedensnobelpreisträgerin
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Angela Merkel, deutsche Kanzlerin
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Cate Blanchett, Schauspielerin und UNHCR-Botschafterin
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Und dann kam der Moment, auf den alle so lange gewartet haben: die Ankunft von US-Präsident Donald Trump.

Journalisten, Fotografen und Schaulustige warteten am Flughafen Zürich, in der Hoffnung, einen Blick auf Trump erhaschen zu können.

Die Wartenden wurden zwar enttäuscht – der Blick auf das Flugzeug des US-Präsidenten blieb ihnen aber nicht verwehrt. Nach einem kurzen Umsteigen machte sich Trump mit seinen Begleitern in insgesamt acht Helikoptern auf den Weg nach Davos.
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Obwohl unser RSO-Moderator Simon Lechmann so höflich war, dem US-Präsidenten anzubieten, von Zürich nach Davos in seinem Auto mitzufahren – wollte dieser nicht. Hört selbst.

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US-Präsident Donald Trump hat in seiner mit Spannung erwarteten Rede am WEF für den Aufbau einer besseren Welt geworben. Seine Regierung werde die USA immer an erste Stelle setzen. Aber das bedeute nicht: «Amerika alleine».

«Ich bin hier, um die Interessen des amerikanischen Volkes zu vertreten», sagte er am Freitag zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Er wolle sich zudem für die Einhaltung von Handelsverträgen einsetzen.

Nur durch einen fairen und gegenseitigen Handel könne ein System geschaffen werden, das für die USA und alle Nationen funktioniere. Die USA würden die US-Handelsgesetze durchsetzen und die Integrität des Handelssystems wiederherstellen.

Die Welt erlebe den Wiederaufstieg eines starken und wohlhabenden Amerikas. Es habe nie eine bessere Zeit gegeben, um in den USA zu arbeiten, zu bauen, zu investieren und zu wachsen.

Sein Land hoffe auf eine Zukunft, in der es Wohlstand für alle gebe und jedes Kind ohne Gewalt, Armut und Angst aufwachsen könne. «Die USA streben eine Partnerschaft zum Bau einer besseren Welt an.»
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Das WEF 2018 ist zu Ende. Schlagzeilen machte vor allem ein Mann: US-Präsident Donald Trump. Hat sein Auftritt in Davos wirklich etwas gebracht? Hat er den Dialog gesucht? Welches Fazit ziehen die WEF-Organisatoren?
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Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), bekennt sich klar zum Standort Davos . «Ich bin mit Davos seit fast 50 Jahren verbunden. Aber die Infrastruktur darf sich natürlich nicht verschlechtern. Sondern im Gegenteil. Wir brauchen einen qualitativen Ausbau der Infrastruktur. Wir schätzen, dass Davos bisher sehr viel in die Infrastruktur investiert hat, vor allem ins Kongresshaus. Aber das muss natürlich immer weiterentwickelt werden, auf den Stand der neusten Technologie usw. Wir helfen dabei. Aber für uns ist sehr wichtig, dass der Ruf, den wir uns erworben haben, nämlich, dass das Jahrestreffen in Davos absolute Spitze ist in Bezug auf die Anwendung von Technologien, in Bezug auf die Ambiance, in Bezug auf das Sichwohlfühlen der Gäste – dass dies auch weiterhin gewährleistet ist.»

Schwab übt aber auch Kritik an den Davosern: «Es hat jedes Jahr Reklamationen über die Preise gegeben. Wenn etwa ein Hamburger viermal mehr kostet als in Zürich oder zehnmal mehr als in Mumbai. Dann bemerken das natürlich die Teilnehmer. Und die Annahme, dass die Leute, die nach Davos kommen, über genügend Mittel verfügen, um das verkraften zu können, ist falsch. Gerade wenn man relativ über Mittel verfügt, ist man normalerweise sehr sensibel, wenn man das Gefühl hat, man werde ausgenützt.»
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